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206- Das Ende allen Fleisches ist bei mir beschlossen, denn das Hochhaus ist voller Frevel von innen; und siehe, ich will sie verderben mit dem großen unteren Teil des Hochhauses. Denn siehe, ich will eine Sinnflut kommen lassen in's Hochhaus, zu verderben alles Fleisch, darin Odem des schlechten Hanfes ist, unter dem Dach. Alles, was im Hochhaus ist, soll untergehen. Aber mit dir will ich einen Bund errichten, und du sollst in die Arche gehen, zuvor jedoch niederlegen die üblen Glimmer, denn du wirst sie brauchen nimmermehr. (Zitat: Neuübersetzung) Wenn Gott das behauptet, dann wird es schon so sein, denn bekannterweise lügt der liebe Gott nicht. Du veranstaltest also eine Sperrmüllaktion und versuchst, dir aus den Trümmern, die du ergattern konntest, eine Arche zu bauen. Gemäß der Weisung fackelst du dann noch in einer allerletzten Zeremonie sämtliche üblen Glimmer ab, die du in einem Umkreis von fünf Stockwerken auftreiben kannst. Deine Joints behälst du. Die Sache mit der Arche funktioniert aber überhaupt gar nicht; schnell in die nächste Hurtie-Kaufhausabteilung hurten und ein Schlauchboot kaufen. Die Sache mit dem Schlauchboot-kaufen funktioniert aber überhaupt gar nicht, denn du hast kein Geld. Du versuchst, der Verkäuferin zwei Joints für das Schlauchboot anzudrehen. Die Sache mit den Joints funktioniert aber überhaupt gar nicht; die Verkäuferin hat nämlich die Bibbel gelesen und weiß bereits von der drohenden Sinnflut; sie ist inzwischen intensiv mit dem Aufblasen eines Ein-MANN-Schlauchbootes beschäftigt. Endlich stehst du dann mit so orangenen Dingern an den Armen auf dem Gang und wartest auf die Sinnflut. Und da, während du noch in deinen Schwimmflügelchen 'rumstehst, kommt sie, urplötzlich, den Gewalten der Natur entspringend -- die Sinnflut? Himmel, der liebe Gott hat gelogen, ja, ganz gemein ANGESCHMIERT hat er dich, denn was da im Anrollen ist, das sieht weniger nach Sinnflut - eher nach UNsinnflut aus! Mit geballter Macht dröhnen die schäumenden Wogen des Unsinns auf dich zu, kesseln dich ein, um in einem gewaltigen Vernichtungsschlag über deinem Kopfe zusammenzudonnern. Jedoch der Herr bleibt auf deiner Seite, und außerdem hast du noch die Schwimmflügelchen um die Arme. Du läßt dich mit den Fluten des Unsinns treiben und vergnügt beobachtest du die Verkäuferin beim Absaufen in ihrem Ein-MANN-Schlauchboot. Die Wassermassen tragen dich durch Gänge, tote Aufzugschächte und über Treppen nach oben. Gleichzeitig bekommst du den Granny für die beste Nebenrolle in einem miesen Film verliehen. Während du das Ding noch anstierst wie ein Kanibale, der zum ersten Mal außerirdische Wesen in Form von Kohlrabi durch die Atmosphäre summen sieht und beschließt Vegetarier zu werden, jedoch noch, bevor er die Gelegenheit bekommt, diesen für einen Kanibalen ganz außerordentlich christlichen Vorsatz auszuführen von einem anderen , dem gegnerischen Stamm angehörigen und den momentanen Waffenstillstand wegen eines drückeden Gefühls in der Magengegend nicht einhalten könnenden Spezies aus seinem Kulturkreis verzehrt wird, was dann auch der Grund für Jahrhunderte andauernde, blutige Kanibalenkriege wurde und in bestimmten südlichen Wendekreisen zu übertrieben niedrigen Fleischpreisen führte, woraufhin die Kanibalengenossenschaften einstimmig beschlossen, der Wirtschaft wegen ihr Kanibalenwesen aufzugeben, auf Karotten umzusteigen und nach einer Woche an Kreislaufüberlastung wegen des vielen Karotins auszusterben, siehst du eine große weiße Fläche auf dich herunterfallen, die einen beunruhigend massiven Eindruck macht und so gar nicht den Anschein einer dichten, aber dafür zumindest harmlosen Nebelbank erweckt. Plötzlich stoppt die große weiße, durchaus massive Fläche etwa zwanzig Zentimeter vor deiner Schädeldecke. Du blickst umher: die Fluten haben sich in Übereinkunft mit der großen weißen, immer noch massiven Fläche ebenfalls beruhigt, die See ist glatt wie ein Wiener Würstchen. Eine rosa Ledercouch schwimmt vorbei. Du klammerst dich fest und paddelst durch die trübe Brühe an vorüberziehenden Geldspielautomaten und einer dahintreibenden Psychoanalytikerleiche vorbei unter eine Luke, zu welcher du hinauflugst und feststellst, daß es sich hierbei offensichtlich um eine Dachluke handelt, da in offener Sicht ein Schild an der Luke angebracht ist, auf welchem in großen beunruhigenden Buchstaben zu lesen ist: DACHLUKE. Daß die Luke zum Dach führt und nicht etwa aus Dächern fabriziert wurde, entnimmst du der Fußnote:Eigentlich wolltest du nur auf's Dach dieses Hochhauses, aber das Eine schließt das Andere nicht aus (zumindest für Junks). Wie du die Luke benutzen kannst, erfährst du bei 217. |
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